
Heilpädagogik
Heilpädagogik wird auch als Erziehung unter erschwerten Bedingungen bezeichnet. Sie ist eine wissenschaftliche Disziplin der Pädagogik die psychologisches und medizinisches Fachwissen einschließt. Mit anderen Worten: Erziehung, Bildung und Therapie. Heilpädagogisches Denken und Handeln basiert auf der Betrachtung des Menschen als eine Einheit von Körper, Seele und Geist. Ihr liegt ein humanistisches Menschenbild zugrunde. Individuelle Befindlichkeiten und Stärken bilden die Grundlage der heilpädagogischen Entwicklungsförderung.
Die Heilpädagogische Diagnostik steht am Anfang jeder Intervention, mit dem Ziel, individuell geeignete Unterstützungswege zu finden. Anamnese, Beobachtungen und Spieldiagnostik gehören dazu. Die Perspektive des Kindes auf seine eigene Lebenswelt soll nachvollzogen und verstanden werden.
Wahrnehmungs- und Leistungstests oder auch projektive Untersuchungsverfahren lassen sich ergänzend anwenden, ggf. werden Ergebnisse benachbarter Professionen, etwa aus Medizin und Psychologie, mit einbezogen.
Heilpädagogik ist Individualpädagogik. Auf dem Fundament einer wertschätzenden Beziehungsgestaltung kann sie Entwicklungshilfe und Hilfe zur Selbsthilfe bedeuten. Kreative Elemente und Spiel als Sprache des Kindes bieten Heilpädagogen direkten Zugang zu dessen Seelenwelt und eröffnen Entwicklungschancen.